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By Drainspotter - Posted on 16 September 2010

16. September 2010

Für diejenigen, die in der DDR großgeworden sind, sind sie gute Bekannte: Die schlichten, aber typischen Kanaldeckel aus der Gießerei Eisenhammer in Dresden, die überall in der DDR — und dank der RGW-Lieferströme auch sonst im Ostblock — häufig zu sehen waren. Viele haben natürlich sowohl RGW als auch DDR überlebt. Nicht nur Papier ist geduldig, sondern eben auch Gußeisen.
Mit der Aufschrift »Eisenhammer Dresden« sind freilich haupsächlich spätere Deckel nach DIN versehen, DDR-Deckel sind mit »EHD« beschriftet, einige auch mit dem Schriftzug »ed ko«. Dieses Kürzel steht für »Eisenhammer Dresden Kokillenguß«. Nachdem die Gießereianlagen 1945 als Reparationsleistung von der Sowjetunion demontiert wurden, ist in den sechziger Jahren eine große Kokillengußanlage mit sowjetischer Technik gebaut worden. Die Besonderheit beim Kokillenguß ist, daß nicht mit einer verlorenen Form gegossen wird, sondern mit einer metallenen Dauerform, der Kokille. Allerdings neigt der Guß bei diesem Verfahren beim Abkühlen zum Schrumpfen, was Toleranzen mit sich bringt. So sollen die edko-Deckel beim Überfahren zum Klappern geneigt haben. Heute produziert der 1789 als Eisenhütte gegründete Traditionsbetrieb immer noch, und zwar keine Klapper-, sondern Flüsterdeckel.
Eine Eisenhütte gab es im Plauenschen Grund schon seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, seit 1846 als »König-Friedrich-August-Hütte«.

Das mittige Siegel mit der Eins, die im Q steht, war das höchste Gütezeichen der DDR, das für Produkte mit Weltmarktniveau vergeben wurde.

Die TGL-Nummer bezeichnet die Spezifikation gemäß den »Technischen Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen«, dem DDR-Pendant zur DIN.
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weitere Kanaldeckel von Eisenhammer Dresden

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© Stefan Pohl
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Heute produziert der 1789 als Eisenhütte gegründete Traditionsbetrieb immer noch, und zwar keine Klapper-, sondern Flüsterdeckel.

Gegossen werden diese Deckel in China, auf dem Wasser kommen sie nach Hamburg, auf der Autobahn nach Freital (bei Dresden). Hier wird noch ein Klecks Beton eingefüllt und dann geht es wieder auf der Autobahn zum Käufer. Gegossen wird bei EHD seit der Wende nicht mehr, aber die drei alten Kupolöfen sind beim Vorbeifahren immer gut zu sehen.

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