Polte Magdeburg

16. November 2010

Ich will noch etwas fortfahren mit den Deckeln von Unterflurhydranten, mit denen ich vorgestern angefangen habe.
Hier ein Deckel von Polte in Magdeburg. Die 1885 von Egon Polte gegründeten Polte-Werke hatten sich zur Zeit des Ersten Weltkrieges zu einem riesigen Rüstungsbetrieb entwickelt. Mit dem Kriegsende kam die Produktion zum größten Teil zum erliegen — nicht nur, weil der Bedarf an Rüstungsgütern fehlte, sondern auch, weil der Versailler Vertrag die Vernichtung aller Maschinen forderte, die der Produktion von Rüstungsgütern dienen könnten. Dies betraf auch Maschinen, die sowohl der Rüstungsproduktion als auch der Herstellung civiler Armaturen dienten. Es gelang aber schließlich die Umstellung auf civile Güter, wenn auch der Betrieb drastisch verkleinert werden mußte. Ab 1920 wurde aber schon wieder in geringen Mengen Munition hergestellt. In den dreißiger Jahren entwickelte sich Polte wieder zu einem großen Rüstungskonzern, der während des Zweiten Weltkrieges auch tausende Häftlinge und Zwangsarbeiter beschäftigte.
Ab 1945 wurden die Betriebe des Konzerns zum größten Teil demontiert, in der DDR wurden Teile der Polte-Werke in verschiedene Volkseigene Betriebe eingebracht, die sich schließlich wieder zu großen Maschinen- und Armaturenproduzenten entwickelten.

Ein sehr schöner Kanaldeckel von Polte, gegossen für die Stettiner Wasserwerke und in bestem Erhaltungszustand, ist hier zu sehen (drittes Bild von oben, siehe auch viertes).

Kesselarmaturen:

Versandlager:

Fuhrpark:

Die Betriebsfeuerwehr:

Anzeige aus der Betriebsanleitung für einen Fahrradanbaumotor des Polte-Nachfolgebetriebes VEB Magdeburger Armaturenwerke »Karl Marx« (MAW):

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