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Welttoilettentag
20. November 2011
Gestern, am 19. 11., war Welttoilettentag. Noch 2,6 Milliarden Menschen müssen ohne ausreichende sanitäre Grundversorgung auskommen, 900 Millionen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Während die Bekämpfung von Hunger auf der Agenda von Staaten und Hilfsorganisationen sehr weit oben steht, wird die Bekämpfung des sanitären Mangels vergleichsweise halbherzig betrieben. Dies liegt nicht zuletzt daran, daß man Nahrungsmitteltransporte viel medienwirksamer übergeben kann als Toiletten oder Kanalisationsanlagen. Jedoch bewirkt der Mangel an Sanitäreinrichtungen für jeden dritten Menschen das erhöhte Risiko der Infektion mit Krankheiten, die häufig tödlich verlaufen. Das Hilfswerk World Vision Deutschland schätzt, daß mehr Menschen an den Folgen mangelnder Hygiene sterben als an Malaria und Aids zusammengenommen, so z. B. fast fünftausend Kinder täglich. Der Welttoilettentag soll an dieses Problem erinnern.
Übrigens: Selbst in Deutschland soll lt. Erhebungen des ADAC nicht einmal jede dritte öffentliche Rasststättentoilette hygienisch unbedenklich sein, ein Befund, den man als gelegentlicher Nutzer sofort für plausibel hält.
Manholecovers.de hat schon gelegentlich in Artikeln zur Kanalisationsgeschichte, zum Beispiel hier, darauf hingewiesen, daß der Aufbau der europäischen Kanalisationsnetze in den letzten Jahrhunderten eine wichtige Voraussetzung für die Eindämmung von tödlichen Volksseuchen war.
Die »German Toilet Organisation« setzt sich nach eigenen Angaben »für den freien Zugang zu sauberen Toiletten und nachhaltigen Abwassersystemen für alle Menschen auf der Welt ein«. Freien Toilettenzugang würde ich mir übrigens auch für die Besucher mancher deutschen Stadt wünschen.